Was ist wilhelm brasse?

Wilhelm Brasse war ein polnischer Fotograf, der während des Zweiten Weltkriegs in Auschwitz tätig war. Er wurde am 3. Dezember 1917 in Żywiec, Polen, geboren und starb am 23. Oktober 2012 in Zywiec.

Brasse wurde 1940 von den Nazis nach Auschwitz deportiert und erhielt die Häftlingsnummer 3444. Aufgrund seiner vorherigen Erfahrung in der Fotografie wurde er vom SS-Sturmbannführer Karl-Friedrich Höcker, einem hohen Offizier im KZ Auschwitz, angeworben, um Fotos von Häftlingen zu machen.

Während seiner Zeit in Auschwitz fotografierte Brasse Tausende von Häftlingen, die für das Lager registriert wurden, sowie medizinische Experimente und gezwungene medizinische Untersuchungen. Er war auch verantwortlich für die Aufnahme von Porträtfotos von SS-Offizieren und Dokumentationen von KZ-Aktivitäten.

Brasse war gezwungen, diese Tätigkeiten auszuführen, und erhielt den Spitznamen "Fotograf von Auschwitz". Er versuchte jedoch, so vielen Häftlingen wie möglich zu helfen, indem er ihre Fotos retuschierte, um ihre Identität zu verschleiern oder anderen Häftlingen zu ermöglichen, sie als ihre eigenen auszugeben.

Nach der Befreiung von Auschwitz im Januar 1945 wurde Brasse als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen gegen Nazi-Kriegsverbrecher herangezogen. Er schilderte seine Erfahrungen und lieferte wichtige Beweise gegen die Verantwortlichen des Lagers.

Nach dem Krieg setzte Brasse seine Tätigkeit als Fotograf fort und arbeitete unter anderem für polnische Zeitungen und Zeitschriften. Er betonte immer wieder die Bedeutung, die historischen Wert der Fotografie in Erinnerung zu behalten.

Wilhelm Brasse wurde vielfach für seine Tapferkeit und seinen Einsatz geehrt. Im Jahr 2005 erhielt er das Ritterkreuz des Ordens Polonia Restituta, eine hohe polnische Auszeichnung. Außerdem wurde er von zahlreichen Institutionen und Organisationen für sein Engagement geehrt.